Energy Drinks im Sport versprechen eine höhere Leistungsfähigkeit und mehr Energie. Deshalb greifen viele Marathonläufer auf Energy Drinks zurück, um auch noch die letzten Kilometer erfolgreich absolvieren zu können. Ihr Image als Aufputscher verdanken Energy Drinks dabei vor allem der Werbung.

Doch verleihen Energy-Drinks wirklich Flügel oder solltest du als ambitionierter Läufer lieber die Finger von ihnen lassen?

Red Bull Inhaltsstoffe – das ist in Energy Drinks enthalten

Alle Energy Drinks haben mehr oder weniger die gleichen Inhaltsstoffe, darunter Wasser, Zucker, Koffein, Taurin, Vitamine, Mineralstoffe und Farb- und Aromastoffe. Für die Steigerung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit sollen unter den Red Bull Inhaltsstoffen vor allem der Zucker, das Koffein und Taurin verantwortlich sein.

Dass Zucker auf den Organismus kurzfristig leistungssteigernd wirkt, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Genauso ist belegt, dass Koffein die Blut-Hirn-Schranke überwinden und so im Gehirn seine wachmachende Wirkung entfalten kann.

Koffein steht übrigens trotz seiner stimulierenden Wirkung auf das Zentralnervensystem nicht mehr auf der Dopingliste. Daher darf es im Sport bedenkenlos konsumiert werden.

Was das Taurin angeht, solltest du der Werbung keinen Glauben schenken. Es gibt keine aussagekräftigen Studien, die die Wirksamkeit von Taurin beweisen.

Energy Drinks Wirkung – das passiert beim Konsum in deinem Körper

Bereits zehn Minuten nach dem Konsum entfaltet sich die Energy Drink Wirkung in deinem Organismus. Das Koffein ist dann in deinem Blutkreislauf aktiv und sorgt für einen steigenden Blutdruck und eine höhere Herzfrequenz. Die Folge ist: Du fühlst dich wacher und energiegeladener als zuvor.

Aufgrund des hohen Zuckergehalts schnellt außerdem dein Blutzuckerspiegel in die Höhe und dein Gehirn setzt das Glückshormon Dopamin frei.

Zeit zum Gas geben hast du aber nicht allzu lang. Spätestens eine Stunde nach dem Konsum von Energy Drinks im Sport hat dein Körper den Zucker verarbeitet und deine Leistungsfähigkeit nimmt wieder ab. Und zum Fliegen reicht es zu keinem Zeitpunkt – Ehrenwort!

Wie ungesund und gefährlich sind Energydrinks?

Obwohl die junge und hippe Werbung zu Energy Drinks im Sport etwas anderes nahegelegt, ist vom Konsum der vermeintlichen Durstlöscher eher abzuraten.

Warum?

Darum:

  • Energy Drinks enthalten ca. zweieinhalb Esslöffel Zucker pro Dose. Zwar sorgen diese „leeren“ Kalorien für einen schnellen Anstieg des Blutzuckerspielgels und setzen so schnell Energie frei. Allerdings fällt der Blutzuckerspielgel auch genauso rasch wieder ab. Langfristig führt der hohe Zuckergehalt in Energy Drinks eher zu Übergewicht.
  • Der Koffeingehalt in Energy Drinks ist für eine optimale Leistungssteigerung viel zu gering. Um eine ideale Wirkung zu erzielen, müsste ein erwachsener Mann mit einem Körpergewicht von 70 Kilogramm beispielsweise über einen Liter Energy Drinks im Sport zu sich nehmen. Ein bisschen viel, oder?
  • Die Kombination aus Zucker und einem hohen Säuregehalt in Energy Drinks sind pures Gift für deine Zähne und können über kurz oder lang Karies hervorrufen.
  • Energy Drinks können laut Ernährungsexperten süchtig machen und bei übermäßigem Konsum schädlich für das Herz sein. Wenn überhaupt, solltest du niemals mehr als zwei Dosen Energy Drinks täglich zu dir nehmen. Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen sollten gänzlich auf Energy Drinks verzichten.

Warum sind Energy Drinks im Sport trotzdem so beliebt?

Das ist vor allem den Marketing-Maßnahmen geschuldet. Red Bull beispielsweise investiert jährlich über eine Milliarde Euro ins Marketing. Dabei setzt das Unternehmen gezielt auf Sportler als Gesichter für ihre Kampagnen und erhält sich so ein sportliches und junges Image.

Nicht zuletzt hat der Konsum von Energy Drinks im Sport also eine psychologische Wirkung, die mit den Werbemaßnahmen in direktem Zusammenhang steht: Junge und erfolgreiche Sportler mit einem Energy Drink in der Hand sind der Inbegriff von Leistungsfähigkeit und Energie.

Kann ich hin und wieder bedenkenlos einen Energy Drink im Sport konsumieren?

Wie bei fast allem, gilt auch hier: In Maßen richten Energy Drinks im Sport keinen Schaden an. Wenn du im Training hin und wieder auf einen Energy Drink zurückgreifst, um dich kurzfristig zu pushen, ist nichts dagegen einzuwenden.

Trotzdem solltest du sie keinesfalls regelmäßig konsumieren und dich nach besseren Alternativen umsehen. Doch was sind die besseren Alternativen?

So profan es sich auch anhören mag: Ich erziele mit einer Tasse Kaffee vor dem Training wesentlich bessere Ergebnisse als mit einer Dose Red Bull. Kein Wunder, schließlich hat eine Tasse Kaffee mehr Koffein als ein Energy Drink.

Falls dir ein Kaffee nicht ausreicht, kannst du für einen kurzfristigen, aber wirkungsvollen Energieschub beim Training auf ein Stückchen Traubenzucker zurückgreifen.

Fazit: Energy-Drinks und Sport

In Maßen richten Energy Drinks im Sport keinen Schaden an, ambitionierte Sportler dürfen sich jedoch keine Leistungssteigerung erhoffen. Energy Drinks enthalten ca. zweieinhalb Esslöffel Zucker pro Dose, wodurch dein Blutzuckerspiegel zwar in die Höhe schnallt, genauso schnell aber wieder ins Bodenlose fällt. Der Koffein wirkt zwar leistungssteigernd, den selben Effekt könntest du dir jedoch auch mit einer Tasse Kaffee holen.