Autsch! Habe ich eine Reißzwecke in der Socke? Denn es schmerzt und sticht wie verrückt an der Ferse. Aber jedes noch so wütende Ausschütteln deiner Laufschuhe bringt keine Linderung. Dieses Gefühl, als ob dich ein kleiner Stein oder eine Nadelspitze bei jedem Schritt piesackt, kennt statistisch gesehen jeder zehnte Europäer. Denn so viele Menschen leiden unter einem Kalkaneussporn. Besser bekannt als Fersensporn.
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Was genau ist ein Fersensporn?
Bei einem Fersensporn handelt es sich um einen knöchernen Auswuchs am Knochen der Ferse. Und weil dieser Auswuchs dort halt nicht hingehört, bzw. von der Evolution so nicht vorgesehen ist, bereitet er die unangenehmen Schmerzen. Wird der Fuß stärker belastet, können schnell Verletzungen am Übergang zwischen Sehnen und Knochen entstehen. Diese wiederum fördern den Umbau des Gewebes, das zunächst zu einer Verkalkung und dann letztendlich zum schmerzhaften Fersensporn führt.
Ist ein Fersensporn gefährlich?
Fest stehe auf jeden Fall, dass Fersenspornschmerzen extrem stark und äußerst beeinträchtigend sein können. Für viele Läufer bedeuten sie quasi das absolute Gegenteil zum Läuferhoch. Die Ursache für weitere Folgeerkrankungen ist nach dem heutigen Stand der Forschung dieses fast schon unerträgliche Phänomen eines Fersensporns jedoch nicht. Abgesehen davon, dass Betroffene evtl. zu Fehlhaltungen neigen, um die starken Schmerzen zu vermeiden. Auch deshalb sollte ein Fersensporn nicht einfach ignoriert werden!
Schmerzen in und an der Ferse: Fersensporn oder doch Plantarfasziitis?
Die häufigste Ursache für Fersenschmerzen ist aber nicht ein Fersensporn, sondern die Plantarfasziitis! Egal wie es heißt? Hauptsache: Schmerz lass nach! Oft wird diese Entzündung der Plantarfaszie (das ist in etwa die Sehnenplatte unter dem Fuß, die der unteren und vorderen Kante des Fersenbeins entspringt) fälschlicherweise als Fersensporn bezeichnet. Während sich eine Plantarfasziitis eher durch unteren Fersenschmerz äußert, während Schmerzen an der hinteren Ferse eher auf einen Fersensporn hindeuten. Wer es ganz genau wissen, fragt am besten seinen Arzt oder Apotheker …
Warum sind Sportler – und besonders Langstreckenläufer – besonders anfällig für den Fersensporn?
Da dieses Phänomen vor allem bei häufiger Belastung auftritt ist auch ein Grund dafür, dass vor allem Sportler wie Läufer oder Triathleten vom schmerzhaften Fersensporn betroffen sind. Besonders gefährdet sind Marathonläufer, die regelmäßig viele Kilometer zurücklegen. Denn durch Langstrecken-Wettkämpfe oder -Trainingseinheiten werden die Fersen einer besonders hohen Belastung ausgesetzt.
Ich laufe nur wenige Kilometer im Monat. Ein Fersensporn wird mich deshalb nicht quälen?
Neben den Langstreckenläufern gibt es leider noch andere Gruppen von Läufern und anderen Sportlern, denen die Forschung ein erhöhtes Fersensporn-Risiko zuschreibt: Hierzu gehören vor allem die sogenannten Hobbyläufer im mittleren und höheren Alter. Denn mit zunehmendem Alter schmelzen zwar leider nicht die Fettpolster an Hüfte, Bauch und Taille. Aber das stoßdämpfende Fettpolster an der Ferse, was in jüngeren Jahren ein wichtiger Schutz gegen einen möglichen Fersensporn darstellt.
Natürlich tritt ein Fersensporn an der Ferse auf – aber was hat der Fersensporn mit der Wadenmuskulatur zu tun?
Interessanterweise sehr viel: Denn eine verkürzte Wadenmuskulatur ist ein weiterer möglicher Grund für die Entstehung des schmerzhaften Fersensporns. Grund hierfür ist die große Spannung, die die Muskeln bei einer Verkürzung der Muskulatur in den Waden auf die Fußsohlen ausüben. Und durch diese permanente (Über-)Reizung entstehen leicht Entzündungen im Fersen- und Sohlen-Bereich. Musstest du auch schon Erfahrungen mit einem Fersensporn machen? Hat dir vielleicht dein Arzt gesagt, was die Ursachen bei dir waren?
Wir sind gespannt auf deine Erfahrungen, die du wie immer in den Kommentaren hinterlassen kannst.
Abnehmen und Gewicht reduzieren – auch das schützt vor einem möglichen Fersensporn!
Sehr gefährdet für die Ausbildung eines Fersensporns sind außerdem übergewichtige Frauen und Männer. Der Grund liegt nahe: Je mehr Gewicht die Fersen tragen müssen, desto eher „wehren“ sie sich mit Überlastungssymptomen. Aber ungeeignetes Schuhwerk und überwiegend stehende Tätigkeiten sind Risikofaktoren für den Fersensporn. Daher: Die richtigen Laufschuhe kaufen, insbesondere wenn du längere Strecken abspulen willst.
Aber auch wenn das alles auf dich nicht zutrifft: Wenn du einfach nur Pech hast, kannst du irgendwann in deinem Leben womöglich auch unter einen Fersensporn leiden. Denn auch die Veranlagung scheint eine Rolle zu spielen …
Und wie kann ich einem Fersensporn mit seinen sehr unangenehmen Schmerzen vorbeugen?
Umso wichtiger: Die richtige Prophylaxe! Auch wenn man die genetischen Voraussetzungen (zum Glück noch nicht) beeinflussen kann, gibt es andere erfolgsversprechende Möglichkeiten einen Fersensporn (und auch andere Beschwerden) zu verhindern: Mit einer fachmännischen Laufanalyse lassen sich Fußfehlstellungen ganz genau erkennen.
Und bei wem solche Fehlstellungen entdeckt werden, der sollte sie unbedingt unter orthopädischer Anleitung korrigieren lassen. Und somit dafür sorgen, dass er oder sie möglichst lange den Laufsport ohne Schmerzen und Erkrankungen genießen kann.
Neben dem regelmäßigen Dehnen der Wadenmuskulatur ebenfalls hilfreich: gut sitzendes Schuhwerk – beim Laufen und auch auf den täglichen Wegen im Alltag!
Augen und Aufmerksamkeit nach unten: Warum die Füße mehr Fürsorge verdienen!
Besonders wer regelmäßig Zeit in sein Lauftraining investiert, muss sich auch um das Wohl seiner Füße kümmern! Das fängt natürlich schon bei der Wahl der richtigen Ausrüstung an – eine kompetente Laufschuhberatung im Fachhandel ist eine wichtige Basis.
Schmerzen und andere Symptome in den Füßen beim Training oder Wettkampf dürfen keinesfalls ignoriert werden. Um Fersensporn oder andere Fußerkrankungen vorzubeugen sollten zudem regelmäßig entsprechende Übungen – wie z.B. aus der Spiraldynamik oder spezifisches Stabilitäts- und Belastungstraining – für die Füße absolviert werden. Wie sieht DEIN Training für die Füße aus? Verrate uns doch einfach in den Kommentaren, ob und wie du für das Wohl deiner Füße sorgst.
Und wenn es zu spät für die Vorbeugung ist: Was tun bei einem Fersensporn?
Oft verschwindet ein Fersensporn ebenso wie er gekommen ist: Einfach so! Und ohne ersichtliche Ursachen! Das Problem bei dieser scheinbar einfachen Lösung: Die Abschiedstour des Fersensporns kann sich gerne über mehrere Monate hinziehen. Und das ist bekanntlich für jeden ambitionierten Läufer eine gefühlte Ewigkeit.
Backpulver, Apfelessig oder Kokosöl – Hausmittel gegen Fersensporn
Viele Betroffene verraten, dass handelsüblicher Apfelessig ein wahres Zaubermittel gegen Fersensporn sein soll. Richtig, denn Apfelessig zieht überschüssiges Calcium aus dem betroffenen Bereich, lindert Entzündungen und Schmerzen. Ein Beispiel für die Anwendung: Eine halbe Tasse Apfelessig in eine kleine Wanne mit warmem Wasser geben und die Füße darin 6 bis 12 Minuten einweichen. Die Anwendung zwei Mal täglich über einen Zeitraum von einer (oder besser) zwei Wochen wiederholen.
Ein einfaches Rezept gegen Entzündung und Schmerzen
Vielen Betroffenen hat zudem eine selbsthergestellte Backpulver-Paste große Linderung beschert: Dafür einfach einen Teelöffel Backpulver mit etwas Wasser zu einer Paste vermischen. Diese dann auf den Fersensporn geben und mit einem Pflaster, Verband oder ähnlichem befestigen. Die Anwendung zwei Mal täglich an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen wiederholen. Ebenso hilfreich sind natürliche Stoffe wie Kokosöl, Alfalfa oder Kurkuma. Nicht speziell wirksam gegen Fersensporn, aber allgemein für Wohlbefinden auch an den Füßen sorgt immer auch Pferdesalbe.
Mit den richtigen Einlagen für Linderung sorgen
Für die schnelle und wirksame erste Hilfe gegen Fersensporn sorgen auch oft handelsübliche Silikon-Kissen und Einlagen für die Lauf- und auch Alltagsschuhe. Für eine wirklich gezielte Behandlung ist allerdings nur mit speziell angepassten Einlagen vom Orthopädietechniker möglich. Für hartnäckige Fälle gibt es zudem orthopädische Gesundheitsschuhe. Und natürlich die speziellen MBT-Schuhe.
Sehr selten und wirklich nur das allerletzte Mittel: Die Fersensporn-Operation
Eine Operation wegen eines Fersensporns ist auch nach Meinung der meisten Ärzte nur die allerletzte Lösung, wenn alle anderen Therapien nicht wirken. Hierzulande werden daher auch nur circa zwei Prozent der Fersensporn-Patienten operiert. Wenn es zu einer OP kommt, wird unter anderem das knöcherne Gewebe abgetragen und zumeist auch die Faszie an der Fußsohle eingekerbt. Der Nerv soll entlastet werden, außerdem werden dafür oftmals auch Nervenbahnen durchbrochen.
Da das betroffene Gewebe sehr langsam heilt, ist nach solch einer Operation eine sehr lange Pause nötig. Und auch wenn die Medizin auch auf diesem Gebiet immer weitere Fortschritte macht, kommt es scheinbar relativ häufig zu Komplikationen bei solch einem Eingriff – ein Grund mehr bei einem Fersensporn zunächst auf herkömmliche Therapien zu setzen. Oder noch besser: Einen Fersensporn soweit wie möglich zu vermeiden!
Hast du Erfahrungen mit einem Fersensporn? Was hat dir geholfen? Oder schützt du dich mit besonderen Übungen oder Methoden proaktiv vor solchen Beschwerden?
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