Knieprobleme sind leider ein häufiges Läuferleiden.  Kein Wunder, dass sich der Begriff Läuferknie als Überbegriff für viele Läufer-Kniebeschwerden eingebürgert hat. Die häufigsten Knieschmerzen im Zusammenhang mit Überbeanspruchung durch Laufen sind entweder das Iliotibal-Band-Syndrom (ITBS) oder das Patellofemoral-Schmerz-Syndrom (PFSS).

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Beide Syndrome kommen häufig bei Läufern, Triathleten oder Wanderern vor und sind für den Laien oft nur sehr schwer zu unterscheiden. Dieser Beitrag soll dich mit einer kurzen Checkliste dabei unterstützten, dich zu vergewissern, welche Art des Läuferknies du hast.

Natürlich gibt es noch andere Formen von Knieschmerzen, aber als Läufer musst du vor allem damit rechnen, ITBS oder PFSS zu erleiden.

PFSS und ITBS – zwei Probleme, zwei verschiedene Wege

  • Iliotibal-Band-Syndrom  (ITBS) — Normalerweise tritt der Schmerz auf der Seite des Knies auf. Das IT-Band ist eine große sehnenarige Struktur an der Seite des Schenkels und des Knies.
  • Patellofemoral-Schmerz-Syndrom (PFSS) — Normalerweise führt dieses Syndrom zu Schmerzen auf der Vorderseite des Knies, unter der Kniescheibe. PFSS tritt häufiger aus als ITBS, betrift aber auch öfters Leute, die nicht Laufen.  neben Läufer, Wanderer oder Radfahrer sind auch Leute betroffen, die viel sitzen, da die Kniescheibe erschöpft wird, wenn das Knie immer gebeugt gehalten wird.

Einige grundlegende Infromationen über diese beiden Knie-verletzungen

Pass auf, dass die Schmerzen nicht chronisch werden. Natürlich ist der menschliche Körper dazu ausgelegt, zu laufen und in der Regel ist der Körper auch in der Lage sich von diesen Verletzungen zu erholen. In manchen Fällen, vor allem wenn keine Trainingspause eingelegt wird, können sich diese Syndrome jedoch über eine lange Zeit hinziehen.

Schmerzen auf der Seite oder vorne?

Die lage der Schmerzen ist die beste Möglichkeit beide Syndrome auseinanderzuhalten. Zwar treten die PFSS-Schmerzen an verschiedenen Stellen auf, jedoch fast immer vorne, während die ITBS-Schmerzen ihren Mittelpunkt  immer an den Seiten der Knie haben.

ITBS-Schmerzen versus PFBS-Schmerzen: Checkliste für Betroffene

Diese kurze Checkliste kann dir dabei helfen, herauszufinden, unter welchem Syndrom du leidest. Bedenke aber, dass diese Checkliste keinen Arzt ersetzen kann. Bei Schmerzen solltest du dich immer auch ärzlich durchchecken lassen!

ITBS
Iliotibal-Band-Syndrom
PFSS
Patellofemoral-Schmerz-Syndrom
Das Zentrum der Schmerzen ist auf der Seite der Knie. Die Symptome können an verschiedenen Stellen auftreten, die stärksten Schmerzen sind aber immer an den Seiten der Knie. Das Zentrum der Schmerzen ist unter oder bei der Kniescheibe. Ähnlich wie beim ITBS-Syndrom können die Symptome fast überall auftreten, der Hot-Spot des Schmerzens ist aber fast immer bei der Kniescheibe.
Es gibt eine Stelle an der Seite des Knies, die sehr empfindlich auf Fingerdrücken reagiert. Die Kniescheibe reagiert jedoch deutlich weniger empfindlich, wenn du mit den Fingern auf sie draufdrückst. Es fühlt sich sehr unangenehm an, auf die Kniescheibe zu drücken. Ein Druck auf die Seiten des Knies zeigt aber keinen bestimmten Schmerzpunkt.
Der Schmerz wird schlimmer, wenn du Treppen oder Hügeln hinabgehst und lässt deutlich nach, wenn du hinaufgehst. Der Schmerz wird schlimmer, wenn du Treppen oder Hügel hinaufgehst, oder gleich schlimm sowohl beim rauf- als auch beim runtergehen.
Du spürtest den Schmerz das erste Mal beim hinabgehen. Du spürtest den Schmerz das erste Mal beim hinaufgehen.
Der Schmerz war plötzlich da Der Schmerz wurde im Laufe von mehreren Wochen oder sogar Monaten stärker.
Wenn du eine tiefe Kniebeuge machst, hast du keine besonders starken Schmerzen. Eine tiefe Kniebeuge verstärkt den Schmerzen.
Sitzen verschlimmert den Schmerzen nicht. Sitzen verschlimmert den Schmerz. Wenn du nach dem Sitzen aufstehst, spürst du stärkere Schmerzen.
Du hast keine sturkturellen Probleme mit deinen beinen oder Füßen. Du bist etwas X-Beinig oder hast Plattfüße.
Die Symptome sind sehr konsistent und vorhersehbar. Die Lage des Hauptschmerzpunkts verändert sich nicht. Der Schmerz wird stärker und Schwächer, auch die Lage des Schmerzpunkts verändert sich. Bei PFSS muss sich der Schmerz nicht ändern, wenn er es jedoch tut, ist das ein sehr starker Hinweis auf PFSS.

Hilft es, das Läuferknie zu Tapen?

Dazu gibt es noch keine eindeutigen Studien, viele Sportler schwören jedoch auf das Tapen des Knies mittels Kinesiologie-Bands, um das Knie zu stabilisieren. Dadurch werden Schmerzen abgemildert aber auch vorgebeugt.

Das Tape sollte problemlos mehrere Tage halten, auch Wasserkontakt ist normalerweise kein Problem. Da das Band stimulierend auf die Muskeln und die Faszien wirkt, wird die Heilung beschleunigt. Außerdem wird das Knie stabilisiert, wodurch eine Verschlechterung der Symptome vermieden wird.

In diesem Beitrag siehst du, wie du dein Läuferknie korrekt tapen solltest:  kinesio-tape-handel.de/knie-tapen/

Geschichte des Kinesiologie-Bands

Die erste dokumentierte Verwendung von kinesiologischem Tape fand 1979 statt, als der japanische Chiropraktiker Dr. Kenzo Kase ein starkes, dehnbares, klebriges Tape entwickelte, das er Kinesio Tex Tape nannte, mit dem Ziel, Schmerzen zu reduzieren und die Heilung  zu verbessern. Obwohl das Band 1995 in den USA und 1996 in Europa eingeführt wurde, schaffte es den Durchbruch erst bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking, vor allem deshalb weil Kinesio USA 50.000 Rollen an die teilnehmenden Länder spendete.

Hochrangige Athleten in Volleyball, Wasserball, Wrestling, Basketball  wurden plötzlich mit mysteriösen Blitzen von schwarzem, rosa und blauem Band während der Wettkämpfe gesehen.

Heute ist das Band auch bei den Hobbysportlern angekommen: Oft greifen diese auf neue und  alternative Marken zurück wie Rock Tape und KT Tape. Dabei muss beachtet werden: Der Begriff „Kinesio-Tape“ darf  ausschließlich von Kinesios ursprünglichem Unternehmen Kinesio verwendet werden, da sie die Markenrechte für die Verwendung des Wortes haben.