Viele Läufer schwören auf Kaffee, weil das Getränk dem Lauftraining einen Energie- Kick gibt.
Aber warum bekommen wir einen Energieschub, wenn wir eine Tasse Kaffee trinken?
Für das Energieplus ist der Wirkstoff Koffein verantwortlich.
Im folgenden Artikel zeige ich dir, wie Koffein funktioniert und was passiert, wenn du auf deine tägliche Koffeindosis verzichtest.
Koffein ist eine stimulierende Substanz, die vor allem in Kaffee und Tee, aber auch in Sodagetränken wie Cola oder Energy Drinks wie Red Bull vorkommt. Es ist die am weitesten verbreitete psychoaktive Substanz auf der Welt. Pro Tag nimmt jeder Deutsche durchschnittlich 200 Milligramm Koffein zu sich. Circa 80% aller Menschen trinken täglich ein koffeinhaltiges Getränk.
Inhalt
Wie wirkt Koffein?
Koffein blockiert im Körper den Stoff Adenosin. Eine der Aufgaben des Adenosins besteht darin, dein Gehirn vor „Überanstrengung“ zu schützen. Es setzt sich an Rezeptoren in den Nervenbahnen fest und gibt deinem Körper das Signal, müde zu werden. Koffein hat dieselben Rezeptoren wie Adenosin, aktiviert jedoch kein Signal. So werden die Nervenbahnen von Koffein blockiert und das Adenosin kann sich nirgends festsetzen.
Außerdem fördert Koffein die Produktion von Dopamin und Adrenalin, wodurch dein Körper noch zusätzlich gepusht wird.
Das Problem von Koffein ist, dass es süchtig macht. Du kennst sicher mehrere Leute, die sagen: Ich brauche einen Kaffee, sonst kann ich nicht arbeiten, oder sonst kann ich nicht klar denken.
Das ist meistens keine Übertreibung, sie brauchen den Koffeinkick wirklich, weil sich ihr Körper schon so sehr an das Koffein gewöhnt hat, er produziert einfach mehr Adenosin, um die Wirkung des Koffeins auszutricksen.
Deshalb verliert Koffein auf Dauer seine Wirkung. Ohne Koffein sind Kaffeetrinker sogar noch müder und die unangenehme Wahrheit lautet:
Bei Kaffee-Vieltrinkern lindert eine Tasse nur Entzugserscheinungen – diese Leute fühlen sich laut einer Studie nicht wacher als Koffeinverweigerer.
Wenn du ein Kaffeevieltrinker bist, linderst du mit der Tasse Kaffee am Morgen nur deine Entzugserscheinungen. Und diese Entzugserscheinungen werden natürlich immer stärker, wenn du den Kaffeegenuß für ein paar Tage ganz bleiben lässt.
Die ersten Entzugssymptome beginnen normalerweise 12 bis 20 Stunden nach der letzten Koffeindosis. Nach 48 Stunden ist meistens der Höhepunkt erreicht, aber der Entzug kann sich bis zu einer Woche hinziehen.
Typische Entzugserscheinungen bei einem Koffeinentzug:
- Kopfschmerzen. Diese sind umso stärker, je mehr Koffein du normalerweise einnimmst.
- Mattigkeit. Du wirst dich natürlich auch schlapp fühlen, da du den Energiekick des Koffeins nicht mehr hast
- Schlechte Laune. Außerdem leidet deine Laune und du wirst Mühe haben, dich zu konzentrieren
- Panikattacken, Depressionen & Ängste. Ein Problem des Koffeins ist ja, dass es wegen der Anregung der Adrenalinproduktion im Körper, Panikattacken, Angstzustände und Depressionen triggern kann. Leider hilft Entzug kurzfristig nicht dagegen, diese Zustände können sogar gestärkt werden.
- Schlafstörungen. Kaffee kann ja auch dazu führen, dass du in der Nacht schlechter schlafen kannst. Leider führt auch hier der Entzug dazu, dass sich die Schlafqualität am Anfang verschlechtert.
Zahlt sich ein Entzug also wirklich aus?
Wenn du die Entzugswoche hinter dich gebracht hast, wirst du viel besser schlafen, du wirst am nachmittag vermutlich auch nicht mehr das typische Tief spüren. Der Körper ist über den Tag auf einem gleichmäßigen Energielevel ohne extremen Höhen und Tiefen.
Außerdem wirst du ausgeglichener sein und weniger starke Stimmungsschwankungen spüren.
Auch deine Zähne werden besser aussehen, da Kaffee zu starken Verfärbungen führen kann, so dass du mit der Zeit gelbe Zähne bekommst.
Natürlich ist Kaffee nicht nur negativ zu sehen. Die Dosis macht das Gift!
Positive Eigenschaften von Kaffee
Kaffee hat auch sehr viele positive Eigenschaften: So haben moderate Kaffeetrinker seltener Depressionen und ein geringeres Risiko Selbstmord zu begehen. Auch zeigen Kaffeetrinker eine bessere Reaktionszeit. Das Risiko an Alzheimer und Parkinson zu erkranken wird durch Kaffee ebenfalls gesenkt. Auch bei Darmkrebs kann Kaffee die Sterblichkeit reduzieren und außerdem kann Kaffee die Leberschäden durch zu viel Alkoholgenuß eindämmen. Hinzu kommt, dass Kaffee ein Appetitzügler ist, er hilft dadurch auch beim Abnehmen.
Diese positiven Eigenschaften scheinen aber zum größten Teil nicht mit dem Koffein zusammenzuhängen. Womöglich könntest du auch durch Kaffee ohne Koffein profitieren.
Auf Kaffee verzichten?
Solltest du den koffeinhaltigen Kaffeegenuß jetzt ganz einschränken, oder ist es in Ordnung ein paar Tassen am Tag zu trinken?
Die Dosis macht das Gift. Solange du nur ein paar Tassen am Tag trinkst, musst du keine schlimmen Konsequenzen befürchten. Zwinge dich aber dazu, nur eine bestimmte Anzahl an Kaffees pro Tag zu trinken. Wenn du Lust auf mehr hast, mach dir entkoffeinierten Kaffee.
Es schadet sicher nicht, hin und wieder eine Kaffeepause einzulegen, damit du dir zumindest beweisen kannst, dass du auch ohne Kaffee durch den Tag kommen kannst.