Sauna und Sport – wie gesund ist es wirklich?

Nicht nur Mediziner, sondern auch Laien auf diesem Gebiet sind sich einig darüber, dass sowohl Sport als auch Sauna gesund sind. Doch wie gesund ist eigentlich die Kombination aus Sport UND Sauna? Oder anders: wie gesund ist es, direkt nach einer sportlichen Einheit in der Sauna zu schwitzen?

Wieso ist der Mix aus Sauna und Sport so gesund?

Immerhin muss es doch einen Grund geben, weswegen vor allem die großen Fitnessketten dazu übergegangen sind, eine Sauna (oder ein Dampfbad) mit in ihr Angebot zu integrieren.

Kurz: ja, es ist durchaus sinnvoll, seinen Körper nach einer sportlichen Einheit noch einmal auf besonders „heiße“ Weise zu fordern – zumindest dann, wenn ansonsten keine körperlichen Einschränkungen vorliegen und beispielsweise auch der Kreislauf stabil ist. Im Zweifelsfall gilt es hierbei immer, etwaige Fragen im Vorfeld mit dem behandelnden Arzt zu klären.

Doch wieso ist der Mix aus Sport und Sauna eigentlich -im Normalfall- so gesund?

Hitze hilft bei einer schnelleren Regeneration

Wer sich einmal mit den Vorgängen befasst, die Sauna und Sport im Körper auslösen, erkennt schnell, dass hier mehrere Faktoren ineinandergreifen. Egal, ob „unter Volllast“ oder „leichtes Training“: die entsprechenden Muskelgruppen wurden -mehr oder weniger- gefordert und müssen sich entsprechend wieder regenerieren. Durch die Hitze in der Sauna wird sowohl die Durchblutung als auch der Stoffwechsel angeregt… und genau das Unterstützt wiederrum die Regeneration des Körpers. Durch den verbesserten Stoffwechsel kommt es dann zu einem schnelleren Abbau von Laktat.

Hilft Wärme gegen Muskelkater?

Ihr leidet immer wieder unter starkem Muskelkater? Leider ist es mit Hilfe von Wärme nicht möglich, diesen von einem Augenblick auf den anderen „verschwinden“ zu lassen. Das wäre zu schön, oder? Und dennoch lohnt sich ein Gang in die Sauna auch dann, wenn ihr euch (mal wieder) ein wenig überanstrengt haben solltet. Mit Hilfe der hohen Temperaturen könnt ihr positiv auf leichte Muskelverletzungen einwirken und die Schmerzen, die beispielsweise durch leichte Zerrungen hervorgerufen wurden, lindern.

Der Effekt wird hierbei vor allem dadurch ermöglicht, dass sich euer Körper bzw. der entsprechende Muskelbereich entspannt. Je nach Verletzungsgrad kann es sogar sein, dass die leichten Risse in den Muskeln, die den Muskelkater begünstigen, schneller zusammenheilen.

Die psychische Komponente

Die Wissenschaft hat schon lange herausgefunden, dass sich vor allem Ausdauersport positive auf die Psyche auswirken kann. Von einem ähnlichen Effekt profitiert der Mensch jedoch auch dann, wenn er regelmäßig eine Sauna besucht. Durch die aufkommende Wärme kommt es zur Freisetzung so genannter Beta-Endorphine. Oder anders: die Laune verbessert sich. Bei Endorphinen dieser Art handelt es sich in gewisser Weise um „körpereigene Drogen“, die zudem auch schmerzstillend wirken können.

Eine weitere gute Nachricht: der positive Effekt hält in der Regel noch mehrere Stunden nach und flacht dann erst langsam wieder ab.

Sauna und Sport – ein perfektes Team

Wer es sich angewöhnt, nach seinen Sporteinheiten regelmäßig die Sauna zu besuchen, profitiert von einem besonders markanten Effekt: das Immunsystem wird gestärkt. Wieso? Die hohen Temperaturen in der Kabine bewirken, dass die Blutgefäße der Haut weiter werden. Die Folge: es bilden sich Schweiß und Verdunstungskälte. Kein Wunder! Immerhin versucht der Körper, die gestiegene Temperatur wieder zu senken.

Gleichzeitig -und genau das ist besonders interessant mit Hinblick auf ein gestärktes Immunsystem- werden Abwehrstoffe gebildet. Diese helfen gerade im Winter dabei, sich gegen Grippeviren und Co. zur Wehr zu setzen. Übrigens: Wie eine Studie aus dem Jahr 2013 feststellte, profitiert das Immunsystem von Sportlern sogar mehr von diesen Effekten.1

Wann sind Sauna und Sport ungesund?

Sauna und Sport werden dann ungesund, wenn gewisse „Grundregeln“ nicht eingehalten werden. Dies geschieht dann, wenn der betreffende Sportler…:

  • nicht ausreichend -während des Trainings und vor dem Saunagang- trinkt
  • nicht für einen entsprechenden Elektrolyt-Haushalt sorgt
  • vor dem Training in die Sauna geht
  • nach dem Training nicht wartet, bis sich der Puls wieder auf ein normales Maß reguliert hat.

Je nach körperlichem Zustand hat das Saunieren dann entweder keinen oder gar einen negativen Effekt. Auch dann, wenn das Saunieren bisher immer gut vertragen wurde und sich unerwartet Kreislaufstörungen zeigen, gilt es, den Gang vorzeitig abzubrechen.

Sport, Sauna und Kälte

Urheber: Dudarev Mikhail

Auch wenn es nach Sport und Wärme ein wenig „ungemütlich“ klingen mag: nach dem Saunagang sollte immer kalt geduscht werden. So wird der Körper nicht nur wieder vergleichsweise schnell auf Normaltemperatur gebracht, sondern wird auch -wie oben schon erwähnt- resistenter gegenüber Erkältungsviren.

Die gute Nachricht: es muss nicht immer gleich der „Ausflug“ ins Eisbecken sein. Die kalte Dusche ist eine willkommene Alternative für alle, die den Wechsel von „warm“ auf „kalt“ ein wenig schonender vollziehen möchten.

1 – J Hum Kinet. 2013 Dec 18; 39: 127–135., Wanda Pilch,Ilona Pokora, Zbigniew Szyguła, Tomasz Pałka, Paweł Pilch, Tomasz Cisoń, Lesław Malik, Szczepan Wiecha1, Effect of a Single Finnish Sauna Session on White Blood Cell Profile and Cortisol Levels in Athletes and Non-Athletes