Wadenschmerzen beim Joggen sind ein Phänomen, das vielen Läufern bekannt ist.
Die Wade ist der hinterer, muskulöser Teil des Unterschenkels und wird beim Laufen stark belastet.
Und gerade weil Wadenschmerzen bei Läufern recht häufig auftreten, werden sie oft ignoriert.
Aber Achtung!
Wadenschmerzen können unter Umständen ein Symptom für eine schwerwiegende Sportverletzungen oder Erkrankung sein. Nicht zuletzt wegen der möglicherweise langwierigen Folgen müssen chronische Wadenschmerzen beim Laufen auf jeden Fall ernst genommen werden!
Inhalt
Was sind die Ursachen von Wadenschmerzen?
Wadenschmerzen können die unterschiedlichsten Ursachen haben: In vielen Fällen sind Fehlhaltungen, Überbelastung oder Muskelverletzungen, wie z.B. Prellungen, Zerrungen oder ein Muskelfaserriss die Ursache für die teilweise extremen Schmerzen im Bereich der Waden.
Ein sehr interessantes Animationsvideo zum Thema „Ursachen“ findest du hier:
Darum solltest Du Wadenschmerzen nicht einfach ignorieren
Schmerzen in den Waden (und in den Beinen) können aber auch das Warnsignal für eine schwerwiegende Erkrankung sein: So gelten sie als Warnsignalen für ein erhöhtes Herzinfarktrisiko. Wenn die Schmerzen bereits bei geringen Belastungen wie Gehen (oder Laufen mit niedrigem Tempo und in geringer Intensität) auftreten, dann in Ruhephasen aber schnell wieder nachlassen, kann dieses besondere Phänomen ein Hinweis auf eine Erkrankungen wie z.B. Arteriosklerose (Durchblutungsstörungen) sein.
Viele mögliche Ursachen für Probleme mit den Waden
Chronische Wadenschmerzen können zudem durch eine Entzündung der oberflächlichen Hautvenen, einer sogenannten. Thrombophletitis, entstehen. Wegen der vielen verschiedenen und leider teilweise auch schwerwiegenden Ursachen für Wadenschmerzen solltest du gerade bei länger anhaltenden Beschwerden in den Waden oder Beinen unbedingt einen Arzt aufsuchen!
Welche Läufer haben ein besonders hohes Risiko für Wadenprobleme?
Ärztlicher Rat bei Wadenschmerzen ist besonders für Läufer unbedingt empfehlenswert, da durch sehr hohe und intensive Belastungen (wie z.B. bei einer Marathonvorbereitung) die Schmerzen chronisch werden können. Auch viele Triathleten kennen das sogenannte. chronische Logensyndrom, das sich durch ständig wiederkehrende, krampfartige Wadenschmerzen bemerkbar machen kann. In diesem Falls solltest du übriegns sofort zum Laufen aufhören!
Chronisches Logensyndrom: Marathonläufer und Ausdauersportler sollten auf Waden und Füße hören
Ausdauersportler müssen auf ihren Körper hören, um Sportverletzungen zu vermeiden
Während die Beschwerden zunächst nur beim Laufen auftreten, kommen die heftigen Wadenschmerzen im fortgeschrittenen Stadium des Logensyndroms auch in Ruhephasen zurück! Häufig leiden Betroffene dann neben den Schmerzen im Unterschenkel auch noch unter einem häufig wiederkehrenden Taubheitsgefühl in den Füßen. Um eine wochenlange Trainingspause und eine chronische Erkrankung auszuschließen, sollten besonders Ausdauersportler bei den beschriebenen Symptomen frühzeitig einen (Sport-)Arzt aufsuchen.
Nur ein Wadenkrampf oder doch ein Hinweis auf schwerwiegende Verletzungen?
Das tückische an dem chronischen Logensyndrom ist auch, dass die Symptome oftmals nur schwer von einem „normalen“ Wadenkrampf zu unterscheiden sind. Zwar ist ein akuter Krampf in den Waden oder an anderen Körperstellen sehr schmerzhart, allerdings entkrampft sich die Muskulatur nach sehr kurzer Zeit wieder und sorgt für dieses unvergleichliche „schön-dass-der-Schmerz-nachlässt-Gefühl“.
Wadenkrämpfe: Warum bekommen mache Sportler häufiger Besuch von diesem ungebetenen Gast?
Ursachen für einen Wadenkrampf sind häufig überanstrengte bzw. untrainierte Muskeln oder ein gestörter Flüssigkeits- und Mineralhaushalt. Während diese Ursachen durch eine gezielte Ernährung oder intelligentes Training eliminiert werden können, neigen manche Sportler einfach aus erblichen Gründen zu einer erhöhten Anfälligkeit für Krämpfe in der Muskulatur.
Wirksame Behandlung von Wadenkrämpfe
Zum Glück sind Wadenkrämpfe nur sehr selten ein Anzeichen für eine schwerere Erkrankung, Stoffwechsel- oder Nervenstörungen usw. Wenn sie allerdings sehr oft auftreten und besonders schmerzhaft sind, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Wer jedoch von Krämpfen in den Waden gequält wird, die offensichtlich durch sportliche (Über-)belastungen ausgelöst werden, kann zum Glück selber viel zur Vorbeugung und auch zur Linderung tun: Entsprechende Gymnastik und Dehnübungen für den Waden-Bereich vor dem Lauftraining verringern die spätere Wadenkrampf-Gefahr erheblich.
Freund und Feind gesunder und schmerzfreier Waden
Besonders nach einer längeren Zeit ohne regelmäßiges Laufen darf – zum Wohle der Waden – das Trainingspensum nur langsam gesteigert werden. Und auch als regelmäßiger Läufer solltest Du prüfen, ob Du genügend trinkst und auch ausreichend Mineralstoffe zu Dir nimmst. Der natürliche Feind des Wadenkrampfs ist übrigens stilles Mineralwasser mit viel Magnesium und Natrium. Auch Nahrungsergänzungsmittel wie Magnesium aus Apotheken (zu finden am besten mittels Apotheken-Preisvergleich) können helfen.
Was kann ich tun, damit Wadenschmerzen erst gar nicht auftreten?
Wegen der vielen möglichen Ursachen von Wadenschmerzen gibt es leider kein allgemeingültiges Patentrezept zur Vorbeugung von Beschwerden in den Waden. Allerdings lassen sich gewisse Risikofaktoren mehr oder weniger einfach ausschalten: Eine gesunde Lebensweise, Verzicht auf Alkohol und Nikotin, Vermeiden von Übergewicht und natürlich regelmäßiges körperliches Training schützen vor chronischen Wadenschmerzen.
Barfußlaufen für beschwerdefreie Waden
Viele Sportler, die in der Vergangenheit große Probleme mit den Waden hatten, schwören heute zur Prophylaxe auf eine besondere Art des Laufens: Beim Barfußlaufen oder beim Tragen von Barfußlaufschuhen im Training oder beim Wettkampf werden nicht nur die Füße, sondern vor allem auch die Waden in besonderem Maße trainiert. Und ähnlich wie beim Rücken gilt: Gesunde Waden kennen keine Schmerzen! Zumindest meistens …
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