In diesem Beitrag betrachten wir, ob Blutspenden gesund ist, ob es einen Leistungsabfall gibt und wie lange du nach der Blutspende keinen Sport machen solltest.
In den letzten Jahren haben sich tendenziell immer mehr Menschen dazu entschlossen, Blut zu spenden (Quelle). Mittlerweile existieren entsprechend viele Dienste, die hier als beliebte Anlaufstellen fungieren.
Was viele Spender jedoch (noch) nicht wissen: Blutspenden ist gesund. Sie unterstützen nicht nur die Menschen, die -beispielsweise nach einem Unfall- auf Ihre Hilfe angewiesen sind, sondern tun außerdem noch etwas für Ihre eigene Fitness.
Wie das, fragst du dich vermutlich?
Nun, aufgrund der Tatsache, dass du Blut „verlierst“ wird automatisch die Bildung von Stammzellen angeregt. Zudem kommt durch die verstärkte Produktion des neuen Blutes nicht zuletzt auch dein Kreislauf in Schwung.
Aktuelle Studien belegen sogar, dass der regelmäßige Gang zur Blutspende Männer auch vor Herzinfarkten schützen kann. Vor allem Menschen, die zeitweise unter einem erhöhten Cholesterinspiegel leiden, profitieren hiervon nachhaltig.
Inhalt
Wer darf eigentlich Blut spenden?
Viele sportlich aktive Menschen (insbesondere Marathonläufer) sind geradezu prädestiniert dazu, Blut zu spenden. Die meisten von Ihnen leben ohnehin gesund, rauchen nicht und leiden nicht unter Übergewicht. Zu den Grundvoraussetzungen mit Hinblick auf eine verantwortungsvolle Blutspende gehört es hier:
- über 18 Jahre alt zu sein
- keine Drogen zu nehmen
- sich nicht vor fünf Jahren tätowiert lassen zu haben.
Auch dann, wenn du dich vor Kurzem einer Operation unterziehen musstest, ist es sinnvoll, erst nach Absprache mit deinem Arzt Blut zu spenden. Vor allem nach größeren Eingriffen könnte es hier sein, dass dir der behandelnde Mediziner sogar zu einer mehrjährigen Pause rät.
Eine gesunde Basis – das solltest du als Läufer beim Blutspenden beachten
Wenn du als Sportler oder Läufer zum ersten Mal zur Blutspende gehst, wirst du zudem eingehend befragt. Hierbei spielt nicht nur dein Puls, sondern auch dein Blutdruck und dein Hämoglobinwert eine wichtige Rolle. Zudem wirst du gefragt, ob du dich in der letzten Zeit in Ländern außerhalb Europas aufgehalten hast und gegen welche Krankheiten du geimpft bist.
Außerdem könnte es sein, dass du zu deinen Sexualkontakten befragt wirst. Viele Anlaufstellen sind hier, vor allem bei häufig wechselnden Partnern mit Hinblick auf eine sichere Blutspende, skeptisch.
Wie lange dauert eine Blutspende und inwieweit beeinträchtigt sie dein sportliches Leben?
Vor allem dann, wenn du nicht zum ersten Mal zur Blutspende gehst, wirst du mit Sicherheit darüber staunen, dass du in der Regel nicht mehr als circa 45 Minuten (circa zehn Minuten reine Blutspende, restliche Zeit: Klären etwaiger Fragen, ausruhen und regenerieren) aufbringen musst.
Für dich als aktiven Sportler ist es vielmehr auch interessant, inwieweit die besagte Blutspende jedoch zusätzlich deinen Alltag bestimmt. Fragen wie „Wann kann ich wieder ins Training einsteigen?“ und „Was muss ich beachten?“ stehen hier für viele an erster Stelle. Die gute Nachricht zuerst: du musst dich nicht über einen Zeitraum von mehreren Wochen zuhause auf der Couch verkriechen! Komplett falsch wäre es jedoch im Umkehrschluss auch, direkt wieder durchzustarten.
Wer also wissen möchte, inwieweit die Blutspende noch „nachwirkt“, sollte zunächst verstehen, wie sie genau im Körper wirkt. Fakt ist, dass im Rahmen einer Blutspende vor allem:
- Wasser
- Eisen
- Eiweiß
- rote Blutkörperchen
verloren werden. Ein Mangel also, der von deinem Körper wieder ausgeglichen werden muss. Mit Hinblick auf den Wassergehalt geschieht dies bei einem gesunden Menschen innerhalb von 24 Stunden. Auch im Zusammenhang mit den restlichen Werten ist es im Normalfall unnötig, sich beunruhigen zu lassen. Vor allem der Eiweißgehalt lässt sich schnell wieder im guten Bereich messen.
Die Frage, weshalb du nach der Blutspende erst wieder langsam ins sportliche Leben eintauchen solltest, beantwortet hier die Anzahl der roten Blutkörperchen. Diese fehlen deinem Körper nach der Spende in hohem Maße, was dazu führt, dass dein Puls schneller wird. Dein Körper reagiert auf den Mangel, indem er mehr Sauerstoff transportiert. Ausdauersport wie zum Beispiel Laufen wäre hier -verständlicherweise- vollkommen fehl am Platze.
Doch keine Sorge! Ein gesunder Körper schafft den Ausgleich innerhalb weniger Wochen.
Ein kompletter Verzicht auf das Lauf-Training ist nicht nötig!
Selbstverständlich kannst du schon zwei bis drei Tage nach dem Blutspenden wieder leicht mit dem Training starten. Nach vier Tagen darf die Intensität auch schon wieder ein wenig gesteigert werden. Wichtig ist es jedoch in jedem Falle, deinen Körper nicht zu überfordern, deine Kondition wird noch nicht vollständig regeneriert sein. Das bedeutet, dass du erst nach dem Ablauf von vier Wochen wieder versuchen solltest, an deine alte Form bzw. die gewohnten Einheiten anzuknüpfen. Auch solltest du dir Zeit lassen, bis du wieder mit Sprinttraining oder Intervalltraining beginst.
Der Wettkampf: besondere Bedingungen
Besonders dann, wenn du planst, in naher Zukunft an einem Wettkampf oder beispielsweise an einem Marathon teilzunehmen, muss dieser Umstand in jedem Falle auch mit Hinblick auf deine Blutspende berücksichtigt werden. Falls diese schon ein halbes Jahr zurückliegt kannst du dennoch im Zuge eines Laufes nicht von deinem Körper erwarten, wirklich perfekt vorbereitet zu sein.
Hier kommt nicht der Ausgleich der körperlichen Werte (, der nach einem halben Jahr längst erfolgt sein sollte), sondern vielmehr das reduzierte Training ins Spiel.
Auf viele Wettkämpfe musst du dich zwangsläufig über einen Zeitraum von mehreren Wochen und Monaten vorbereiten. Hier ist es wichtig, einen Unterschied zwischen leichtem und ausgiebigen Training zu machen und zu erkennen, inwieweit die Blutspende entsprechend den Erfolg beeinflussen könnte.
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