Bei einem Ermüdungsbruch bricht der Knochen (meist Mittelfuß oder Ferse), weil er über längere Zeit zu stark belastet wurde.
Er ist eine Überlastungserscheinung, die meist im Mittelfuß auftritt, und von der häufig Langstreckenläufer betroffen sind, aber auch Fußballer oder Tänzer gelten als Risikopersonen.
Das erste Mal beschrieben wurde das Phänomen des Ermüdungsbruchs im 18. Jahrhundert im Preußischen Militär: Viele Rekruten erlitten aufgrund der langen Gewaltmärsche einen Ermüdungsbruch. Zeitgenössische Opfer dieser Verletzung sind zum Beispiel die Fußballer Philipp Lahm, Neymar oder David Alaba, die alle aufgrund eines Ermüdungsbruch längere Zeit pausieren mussten.
Inhalt
Häufige Ursachen eines Ermüdungsbruchs?
Ein Ermüdungsbruch kann auftreten, wenn du die Muskulatur deiner Füße nicht gut genug auf die Trainingsbelastung vorbereitet hast, zum Beispiel weil das Lauf-ABC vernachlässigt wurde. Es kann aber auch vorkommen, dass der Knochen einfach anbricht, weil du im Training falsch aufgetreten bist.
Symptome eines Ermüdungsbruchs
Betroffene Läufer spüren am Anfang meistens einen stechenden Schmerzen im Fuß. Manchmal entwickelt sich der Schmerz auch schleichend: Der Läufer spürt nur einen leichten Schmerz, der oft ignoriert wird, bis auf einmal ein stechender Schmerz da ist. Weiterlaufen ist dann meistens noch möglich, aber nur unter starken Schmerzen.
Wichtig: Nicht immer sind Schmerzen Symptome eines Ermüdungsbruchs. Sollten sie jedoch auch auftreten, wenn der Fuß nicht belastet wird, und die betroffenen Stelle anschwellen, solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Der Ermüdungsbruch ist sehr fein, ungefähr in der Größe einer Haarfollikels, oft ist er sogar nur ein kleiner Sprung im Knochen und kein wirklicher Bruch. Das ist auch der Grund, warum der Ermüdungsbruch am Anfang sogar im Röntgen nicht gut sichtbar ist. Wirkliche (Durch)Brüche des Knochens aufgrund einer Trainingsüberbelastung sind hingegen selten.
Wie schon erwähnt: Meistens handelt es sich bei plötzlich auftretenden Schmerzen nicht um einen Ermüdungsbruch: Manchmal leidest du nur unter einer muskuläre Verletzung, diese sollte nach 10 Tagen oder 2 Wochen wieder abklingen, wenn du die betroffene Stelle in dieser Zeitspanne nicht belastest.
Weitere Fragen zum Thema Ermüdungsbruch:
Wo tritt der Ermüdungsbruch am häufigsten auf?
Sehr oft ist der Mittelfußknochen oder der Bereich des Wadenbeins betroffen, manchmal auch das Schienbein.
Was ist die Ursachen eines Ermüdungsbruchs?
Wie schon erwähnt, ist der Ermüdungsbruch eine Überlastungserscheinung. Begünstigt wird das Auftreten durch Übertraining, Stress oder durch Fußfehlstellungen. Auch das Laufen mit neuen Schuhen oder auf ungewohntem Untergrund (zum Beispiel Schnee) begünstigt das Auftreten.
Wie kann ich einen Ermüdungsbruch verhindern?
- Halte die Regenerationszeiten deines Trainingplans ein, damit du deine Füße nicht zu stark belastest.
- Wechsle außerdem regelmäßig die Laufschuhe! Vor allem, wenn du dich in der Marathonvorbereitung befindest, solltest du mehrere Paar Schuhe besitzten.
- Führe Lauf ABC durch, um die Füße zu stärken.
- Steigere dich im Training nicht zu schnell
Wie lange musst du pausieren, wenn du einen Ermüdungsbruch erleidest?
- Normalerweise 2 bis 3 Monate. Passiert der Ermüdungsbruch in der Marathonvorbereitungs-Phase, musst dir leider einen neuen Wettkampf vornehmen.
- Dein Lauftraining solltest du erst dann wieder aufnehmen, wenn du wirklich keine Schmerzen mehr hast und kein Bruch auf den Röntgenbildern mehr sichtbar ist. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Knochen noch einmal anbricht. In manchen Fällen wirst du auch einen Gehgips benötigen.
- Laufen und längere Strecken spazierengehen solltest du bleiben lassen! Du kannst in der Zeit aber durchaus andere Sportarten ausführen, bei denen die betroffene Fußstelle nicht belastet wird: z.B. Radfahren oder Schwimmen.
Was beschleunigt die Heilung?
Um die Heilung zu beschleunigen, gibt es verschiedene Möglichkeiten.
- Die Schwellung kannst du eindämmen, indem du auf sie einen Eisbeutel presst. Das kannst du mehrmals täglich machen. Ansonsten gibt es leider keine Hokuspokus.Prozedur, die den Heilungsprozess wirklich beschleunigt.
- Wenn der Knochen wieder verheilt ist, sollte er wieder so leistungsfähig wie zuvor sein. Natürlich darfst du nicht sofort wieder Hard-Core in dein Tarining einsteigen. Wir hoffen, dass du aus dem Ermüdungsbruch gelernt hast, und dich in Zukunft langsam steigern und die Regenerationszeiten einhalten wirst.
Was tun wenn der Ermüdungsbruch nicht heilt?
Die Heilung dauert oft länger als du denkst. Fange nicht zu schnell wieder mit dem Joggen und Laufen an. Wenn du den Drang nach Bewegung spürst, geh besser Aquajoggen oder radfahren. Mache aber nichts, was den verletzten Knochen zu stark belastet.
Am Ende noch eine Warnung: Die meiste Menschen, die einen Ermüdungsbruch erleiden, hatten in der Vergangenheit schon einmal einen. Das kann daran liegen, dass diese Menschen zu Übertraining neigen, oder auch daran, dass sie an einer Fußfehlstellung leiden.