Hast du dich schon einmal gefragt, warum es dir so schwer fällt an Vorsätzen dran zu bleiben. Nehme wir an, du hast dir vorgenommen, 3 mal die Woche laufen zu gehen:
Meistens werden dir die ersten Tage leicht fallen und du wirst mit diesem Vorsatz kein Problem haben, Schwierig wird es, sobald dein Alltag etwas aus den Fugen gerät: Du hast Stress im Job, oder mit deiner Freundin, hast am Vortag zu viel getrunken oder schlecht geschlafen und auf einmal hast du überhaupt keine Kraft mehr, um deine Sportschuhe anzuziehen und vor die Tür zu gehen.
Was ist passiert?
Deine Willenskraft war schlicht und einfach erschöpft. weil deine Willenskraft leider keine unendliche Ressource ist. Stress im Alltag, schwierige Entscheidungen, Alkohol und viele andere Dinge, sorgen dafür, dass unsere Willenskraft im Lauf des Tages immer schwächer wird.
Die Willenskraft ist ein System des Gehirns, dass dafür da ist, dich kurzfristig dazu zu bringen, Sachen durchzuführen. Beim Vornehmen von Vorsätzen jedoch nur auf die Willenskraft zu vertrauen, ist äußerst fatal, weil du früher oder später den Zeitpunkt erreichen wirst, wo du geistig erschöpft bist und keine Kraft mehr hast, dich für schwierige Dinge aufzuraffen.
Motivation ist etwas anderes als Willenskraft
Wir sagen dann oft, dass wir unmotiviert sind. Das ist aber nur teilweise richtig, weil Motivation ist etwas anderes als die Willenskraft.
Motivation bedeutet ein Motiv zu haben, etwas zu tun, einen guten Grund oder einen starken Antrieb. Wenn du eine Sache sehr gerne machst, zum Beispiel liebst du es Gitarre zu spielen, wirst du dich zu diesen Sachen auch aufraffen können, selbst wenn du müde bist. Motivation ist etwas, was aus unserem Inneren kommt, und daher viel stärker als die kopflastige Willenskraft ist.
Bedeutet das nun, dass wir beim Planen von guten Vorsätzen auf die Motivation setzen müssen? Jein….Das Problem mit Motivation ist, dass sie etwas emotionales ist. Oft hängt es davon ab, wie wir uns im Moment fühlen, wenn es darum geht, ob wir uns für eine Sache motivieren können.
Unsere Emotionen können wir leider oft nicht steuern: An einem Tag sind wir motiviert Gitarre zu spielen, am anderen motiviert ins Fitnessstudio zu gehen, am anderen wollen wir nur im Bett liegen. Nur blind auf Motivation zu setzten würde bedeuten, dass wir in unserem Verhalten sehr sprunghaft wären und vielleicht nur die einfachen Dinge in unserer Komfortzone umsetzen würden. Die Motivation einen Brokkoli zu essen ist fast immer kleiner als die Motivation sich ein Eis zu gönnen.
Und noch eine Sache: Wenn du dir eine neue Sache vornimmst, bist du am Anfang oft sehr motiviert. Doch mit der Zeit lässt die Motivation nach, weil du aus dem Blickfeld verlierst, warum du diese Sache – wie zum Beispiel ins Fitnesstudio gehen – machen sollst. Viele Leute machen den Fehler, dass sie nicht darauf schauen, was ihre wahren inneren Motivationen sind, sondern nur sehen, auf was sie sich kurzfristig motivieren können. Und das sind oft nicht die besten Handlungen.
Finde die wahren Wünsche deines Lebens
Ein Trick besteht darin, dass du nachdenkst, was deine wahren Wünsche im Leben sind?
- Willst du einfach nur abnehmen?
- Oder ein langes und gesundes Leben führen?
- Willst du viel Geld haben?
- Oder Sicherheiten im Leben haben, auch wenn Krisen auf dich einbrechen sollten?
- Einen tollen Partner finden?
- Oder eine glückliche Familie gründen?
Du musst überlegen, was Ziele sind, für die du dich nur aus deiner Laune heraus motivieren kannst, und was deine wahren Ziele sind, für die du alles geben kannst. Im nächsten Schritt musst du dir dann überlegen, wie du diese wahre Ziele vernünftig erreichen kannst.
Deshalb ist es auch so wichtig, dass du dir diese Ziele visualisiert: Dadurch siehst du jeden Tag, wofür du aufstehst und weißt, warum du dir diese harte Arbeit antust. Dadurch ist deine Motivation eine bestimmte Handlung zu tun, höher, als wenn du diese Dinge ziel- und planlos tust.
Trotzdem wird deine Motivation an manchen Tagen einfach nicht da sein: Wir alle haben Tage, wo wir uns ausgelaugt fühlen. Das ist menschlich.
Und für diese Tage ist eben deine Willenskraft unerlässlich. Sie gibt uns nämlich die Möglichkeit, trotz Unlust, trotz fehlender Motivation zu handeln. Die Willenskraft erlaubt uns, in unsere Handlungen regulierend einzugreifen und so das eigene Verhalten zu regulieren und zu steuern.
Das ist sehr wichtig, wenn du dir schlechte Eigenschaften abgewöhnen willst. Der Drang nach dem Dopaminkick durch Zucker, Internet, Nikotin und anderen Drogen führt zu Handlungsmustern, die für dich meist ungesund sind. Wenn du einen starken Willen hast, kannst du diese automatischen Handlungen jedoch unterdrücken.
Wie schon gesagt, kostet es Kraft die Willenskraft einzusetzen. Musst du die ganze Zeit gegen den Drang unterdrücken, zum Keks zu greifen, wirst du früher oder später vermutlich einknicken. Durch Meditation oder Schlafen kannst du deine Willenskraft wieder aufladen. Außerdem lässt sie sich trainieren wie ein Muskel: Wenn du es dir angewöhnst, regelmäßig Handlungen durchzuführen,für die du deine Willenskraft benötigst, wird sie automatisch stärker.