Ein Marathon alleine ist für den Körper bereits eine große Herausforderung. Nur diszipliniertes Training und eine gute Ausdauer lassen Sportler auf 42,195 Kilometern durchhalten. Die meisten Marathon-Veranstaltungen finden während der trockenen und warmen Jahreszeiten statt. Marathonläufer aus aller Welt wollen jedoch mehr. So zeigen sich insbesondere Winterläufe immer beliebter unter Lauffreunden. Damit der Wintermarathon nicht zur eisigen Qual wird, braucht es die passende Ausrüstung.
Inhalt
Schutz vor Kälte ist nicht alles
Auch wenn die eisige Kälte Marathonläufern das Leben schwer macht, sollte nicht nur auf eine gute Isolation geachtet werden. Auch – oder insbesondere – ein guter Luftaustausch spielt bei langen Ausdauerläufen eine wichtige Rolle. Die Bekleidung für einen Wintermarathon ist daher im besten Fall nicht aus Kunstfasern, die keine Luft an den Körper lässt. Es lohnt sich, in hochwertige Funktionswäsche zu investieren, denn diese ist auf die sportlichen Bedürfnisse zugeschnitten. Für Läufer empfiehlt sich außerdem, die Bekleidung nach dem berühmten Zwiebelprinzip aufzubauen. Hierfür werden einzelne Bekleidungsschichten, ähnlich den Häuten einer Zwiebel, übereinander gezogen. Zwischen den Schichten entstehen Luftpolster, die für eine zusätzliche Wärmeisolation sorgen, den Körper jedoch nicht luftdicht umschließen. So transportiert die Funktionsbekleidung Feuchtigkeit nach außen, während die Wärme im Inneren bleibt. Auch wenn es verlockend ist, komplett vor eisigem Wind geschützt zu sein, sollte keine vollkommen winddichte Jacke getragen werden, da Schweiß und Feuchtigkeit sonst nicht nach außen gelangen können. Spezielle Sportjacken für Läufer sind mit Luftschlitzen ausgestattet, die eine Luftzirkulation ermöglichen. Diese Luftschlitze sind in der Regel so angeordnet, dass der kalte Luftstrom nicht für unangenehme Zugluft sorgt.
Die Verletzungsgefahr bei eisiger Glätte ist nicht zu unterschätzen. Zusätzlich zu den gewohnten Laufschuhen sollten Marathonläufer auf besonderen Winterschutz setzen. Mit speziellen Spikes, die über die Sohle der Laufschuhe gezogen werden können, hat der Fuß besseren Halt auf vereister Strecke. Sportler sollten an Schneeketten oder Spikes für einen Marathon keinesfalls sparen. Besonders günstige Modelle halten die lange Strecke oft nicht aus und sorgen für Komplikationen. Mit hochwertigen Produkten sind Sportler jedoch sicher unterwegs.
Atemwege und Gliedmaßen schützen
Selbst wenn der Körper bei sportlicher Ertüchtigung für Wärme sorgt, sind äußere Extremitäten wie Unterarme, Waden und Hände nicht ausreichend vor Kälte geschützt. Sportler tun bei einem Wintermarathon gut daran. Sich zusätzlich zu schützen. Lange Laufhosen, Handschuhe und eine Mütze helfen bereits. Besondere Sportschals schützen auch die empfindliche Nasenspitze vor Erfrierungen. Sportler sollten trotz bester Vorkehrungen auf die Anzeichen einer Erfrierung achten. Entsteht ein unangenehmes Taubheitsgefühl in den genannten Gliedmaßen, kann es bereits gefährlich werden, beschreibt auch die Apotheken Umschau. Vorsicht ist dann unbedingt geboten. Wie empfindlich der Körper auf Kälte reagiert, ist von Läufer zu Läufer unterschiedlich. Auch die besonders abgehärteten Sportler sollten sich daher nicht überschätzen und lieber etwas vorsichtiger bleiben.
Eisige Luft betrifft auch die Atemwege während eines Wintermarathons. Da während des Laufens besonders stark und schnell eingeatmet wird, gelangt die kalte Luft umso tiefer in die Atemwege und kann den Bronchien schaden. Ist es draußen also besonders kalt, empfiehlt sich die Verwendung eines Tuchs, das vor Nase und Mund gezogen werden kann. Es schützt die Atemwege während der gesamten Marathonstrecke, ohne zu behindern.
Auch die Haut braucht während eines Wintermarathons besonderen Schutz. Kalte Temperaturen laugen den natürlichen Schutzmantel aus und es kann zu einem unangenehmen Kribbeln und Jucken kommen. Mit klassischem Melkfett oder einer speziellen Fettcreme für Sportler sollte besonders das Gesicht vor dem Marathonstart versorgt werden. Die Haut bleibt so sicher geschützt und macht Sportlern auch nach dem Marathon keinen Kummer.
Die Signale des Körpers erkennen
Oft sind Sportler der Annahme, dass eher warme Temperaturen den Körper fordern. Dass jedoch Kälte ebenfalls ein starker Umweltfaktor sein kann, wird unterschätzt. Sportler sollten während eines Wintermarathons unbedingt auf die Signale ihres Körpers achten. Nicht nur zeigt der Körper drohende Erfrierungen an, sondern auch eine Überlastung lässt sich schnell erkennen. Schwindel, Blitze vor den Augen oder auffällig starkes Herzrasen sind Anzeichen, die einen Wintermarathon-Läufer hellhörig werden lassen. Sich zu überfordern, um Bestzeiten zu erreichen, kann gefährlich sein. Es ist daher von größter Wichtigkeit, dass Sportler sich während des Laufs ganz auf ihre körperlichen Grenzen verlassen und diese respektieren.
Schluss ist bei winterlichen Aktivitäten grundsätzlich ab einer Temperatur von -20 Grad. Alle geplanten Veranstaltungen müssen dann abgesagt werden, da die Gefahr für die teilnehmenden Sportler zu groß ist.
Alternativen zum Wintermarathon
Ergänzend – oder auch alternativ – zur Teilnahme an einem Wintermarathon sind andere Sportveranstaltungen während der kalten Jahreszeit. Besonders interessant für ambitionierte Läufer ist der winterliche Ultralauf in Schwabach, so berichtete nordbayern.de beispielsweise über den Erfolg des Laufs. Nur gut trainierte Sportler stellen sich dieser Herausforderung, denn es geht nicht nur auf flachem Gelände zur Sache. Insgesamt bewältigten die 34 Sportler auf 58 Streckenkilometern ganze 800 Höhenmeter. Eine echte Spitzenleistung. Der winterliche Ultralauf ging 2015 bereits in seine sechste Runde und begeistert auch weiterhin. Gerhard Börner, der Initiator der Veranstaltung, ist selbst ambitionierter Marathonläufer, der bislang mehr als 150 fordernde Läufe absolviert hat.
Fakt ist, dass Sportler sich bei einem Wintermarathon vollkommen neu kennenlernen werden. Mit eisigen Temperaturen, kühlem Wind und teilweise glatter Strecke bietet die Natur ein bislang unbekanntes Szenario. Wer seinen läuferischen Horizont erweitern möchte, ist mit der Teilnahme an einer solchen Veranstaltung sicher gut beraten.